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Donnerstag, 09. November 2017

Aus Wachsresten werden Kaminanzünder

Recycling gehört zu den Kernkompetenzen des Werkhofs, wie es heute gern ausgedrückt wird. Alte Waschmaschinen und Elektroherde werden repariert oder zerlegt und in den Stoffkreislauf zurückgebracht. Gelesene Bücher finden neue Leser, alte Platten und Cds neue Hörer. Und Möbel, die in einem Haushalt ausgedient haben, finden bei anderen Menschen einen neuen Platz. Kürzlich hat die Leiterin des Gebrauchtwarenhauses, Evi Wedhorn, erstmals Wachsreste verschenkt, aus denen Anzünder gefertigt werden, die dann wieder in Haushalte gelangen.

Der Reihe nach: Bei den Secondhand-Waren, die zum Werkhof kommen, finden sich häufig Kerzen und Wachsbilder, die gebrochen, stark verschmutzt oder so beschädigt sind, dass sie nicht mehr zum Kauf angeboten werden können. Bisher landeten diese in der Mülltonne und wurden entsorgt. Bei einer Begegnung im Gebrauchtwarenhaus hat eine treue Kundin Wedhorn einmal gefragt, ob sie das „Haus Mertenburg“ der Dr. Loew`schen Einrichtungen kenne. Dort würden Menschen mit geistiger Behinderung aus Wachs- und Wollresten Anzünder für Kamine und Holzöfen fertigen. Wedhorn ließ sich den Namen einer Betreuerin geben, rief an und vereinbarte mit der Sozialpädagogin alles aus Wachs, das sie nicht selbst verwerten könne, zu sammeln und der Werkstatt in Schnaittenbach zur Verfügung zu stellen. Bei einem Ausflug, den die Betreuer der Einrichtung mit einigen Mitarbeitern vor einigen Tagen unternommen haben, kamen sie auch bei Wedhorn vorbei und nahmen eine ganze Ladung an Kartons voll mit Wachsresten in Empfang. Hocherfreut verluden diese die Kisten in ihren Kleinbussen und vereinbarten für kommendes Frühjahr erneut vorbeizuschauen.