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Samstag, 07. August 2021

Beim Werkhof wird geerntet

Die Erdbeeren sind jetzt schon Geschichte. Sie wurden zu Kuchen verarbeitet und gemeinsam verspeist. Den roten und schwarzen Johannisbeeren blühte das gleiche Schicksal und die ersten reifen Kornäpfel endeten auch so. Was sich anhört wie die Zuarbeiten für eine kleine Bäckerei sind in Wirklichkeit gemeinsame Projekte der Teilnehmer*innen einer Maßnahme in Burgweinting. Auf dem dort genutzten Gelände befinden sich nicht nur Werkstätten zur Holzbearbeitung und Lagerflächen für die städtischen Buden sondern unter anderem auch eine Küche und ein von den Teilnehmer*innen gepflegter Garten. In genau dem gibt es trotz Schnecken und üppigen Regen einiges zu ernten. Radieschen wachsen heuer schon in der dritten Aussaat, Salat, Rote Beete, Tomaten und Paprika trotzen dem Wetter und auch verschiedene Bohnensorten können regelmäßig geerntet werden.

Einen Anteil an der Experimentierlust der Teilnehmer*innen trägt auch Anleiter Thomas Kerler. Er weihte die Teilnehmer*innen in eine besondere Anbauweise für Zuckermais, Kürbis und Bohnen ein, die schon auf die Maya, Azteken und Indianer Nordamerikas zurückgeht, genannt „Milpa“ oder die „Drei Schwestern“. Bei dem System ergänzen sich die Gemüsepflanzen im Beet nahezu perfekt. Die Bohnen wachsen zur Sonne, der hochwachsende Mais bietet ihnen Stütze und die Blätter des Kürbisses beschatten den Boden. Sie schützen ihn davor, auszutrocknen und unterdrücken gleichzeitig unerwünschte Beikräuter. Zusätzlich versorgen die Bohnen die beiden Starkzehrer Kürbis und Mais mit zusätzlichem Stickstoff. Für das Gemüse ist das eine win-win-Situation.
Doch auch die Teilnehmer*innen profitieren. Sie können sich darin üben, sich eine Tagesstruktur aufzubauen und zu erhalten. Sie lernen Verantwortung zu tragen. Sie beschäftigen sich mit der Frage, wie bereite ich gute und günstige Mahlzeiten zu und bekommen dazu noch leckeres Obst und Gemüse. Nicht zu vergessen ist aber das Gemeinschaftsgefühl, das entsteht, wenn sich die Gruppe zusammen über die Ernte und die zubereiteten Speisen freut.
Leider halten die Garten-Freuden nur noch ein Jahr an. Dann endet der Mietvertrag. Der Werkhof ist daher schon heute auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten mit Garten. Möglichst im Regensburger Stadtgebiet.