Dienstag, 10. Juli 2018
In persönlichen Gesprächen mit Betroffenen erfuhr Aumer einiges über die Notwendigkeit und Wirksamkeit solcher Maßnahmen. So wechselt demnächst ein Teilnehmer aus der „Brücke“-Maßnahme in eine Umschulung im EDV-Bereich. Ein Riesenfortschritt für den nicht mehr ganz jungen Mann, der wegen einer psychischen Erkrankung lange Zeit isoliert und arbeitslos war. Solche Einblicke können bei den Diskussionen für ein Gesetzesvorhaben zur Etablierung eines sozialen Arbeitsmarktes von großem Nutzen sein, die nach der Sommerpause im Herbst beginnen. Bei der Besichtigung der Recyclingwerkstatt des Werkhofs ließ sich Aumer erklären, wie das E-Recycling mit der Verwertung von Metallen funktioniert und wann gute Waschmaschinen instandgesetzt und wieder verkauft werden können. Beim Werkhof arbeiten in vielen Bereichen schwerbehinderte und psychisch beeinträchtigte Menschen, die teils über das Programm „Soziale Teilhabe“ beim Werkhof beschäftigt sind.
Um mehr Menschen dauerhaft in Arbeit bringen zu können, sei es „wichtig Programme wie die soziale Teilhabe dauerhaft zu etablieren“, hob Seidl hervor. Häufig sei zudem eine längere Förderung und mehr soziale Intensivarbeit notwenig, um bei den Integrationsbemühungen einen dauerhaften Erfolg hin zu bekommen. Die Abschaffung „der Trias gemeinnützig, zusätzlich und im öffentlichen Interesse“ bei den so genannten 1-Euro-Jobs würde der Werkhof begrüßen. Ein solcher Schritt zur Öffnung der Beschäftigung von Arbeitslosen ist in der Gesetzesvorlage vorgesehen. Die jetzige Handhabung, erläuterte Seidl, gehe „an den Bedürfnissen der Betroffenen und am Ziel, sie an den Arbeitsmarkt heranzuführen“ oft vorbei. Aumer dankte für die „nützlichen und aufschlussreichen Anregungen.“ Als Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales werde er diese in die Beratungen einbringen. Beim Abschied verwies Seidl auf das „große Interesse des Werkhofs“, dass dieses Gesetzesvorhaben die Förderung und Integrationsbemühungen von Langzeitarbeitslosen endlich ein Stück voranbringe.