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Samstag, 05. November 2016

Statt Möbel putzen, Ruhestand genießen

Aus den Augen, aus dem Sinn. Eine Mitarbeiterin bei der dieses unerbittliche Verdikt nicht einmal im Ansatz zutrifft, ist Hildegard, genannt Heidi, Schmidt. Über 16 Jahre lang begegnete man der strohblonden Frau täglich im Gebrauchtwarenhaus. Meist im ersten Stock bei den Möbeln. Diese hat sie sorgfältigst geputzt und auf Vordermann gebracht, bis sich auch noch für die unscheinbarste Kommode ein Käufer interessierte – und sie schließlich erwarb. Mit zwei bis drei Mitarbeiterinnen zog sie ihre Runden durch die aufgebauten Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer, um Staub zu wischen, Fingertapser zu entfernen und die nicht immer hochmodischen Secondhand-Möbelstücke möglichst attraktiv zu dekorieren und zu präsentieren.

Kürzlich ist die gebürtige Münchnerin in den Ruhestand gegangen. Schon wenige Tage später haben Stammkunden nach ihr gefragt. Wie viele Kollegen auch vermissen sie das freundliche Lachen „ihrer“ Heidi. Das bleibt künftig ihren Katzen vorbehalten, denen sich Schmidt „zusammen mit den Hunden hauptsächlich widmen will“. Zum spazieren gehen hat sie nur wenige Schritte, dann geht sie durch Äcker und Wiesen zum nahen Wäldchen. Werkhof-Chef Hans Seidl und Ingrid Hofmeister als Mitarbeitervertreterin verabschiedeten Schmidt mit einem Geschenkekorb und wünschten der rundum bei Kollegen, wie Kunden beliebten Jungrentnerin mit einem Glas Sekt „alles Gute für den neuen Lebensabschnitt“.