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Freitag, 24. März 2017

Teil 2: Erfolgsrezept in 7 Schritten

Weshalb ist der Werkhof mit drei Standorten so erfolgreich? Gibt es ein Rezept für den Erfolg? Geschäftsführer Hans Seidl hat dazu einige Überlegungen angestellt.

Teil II: Ohne motivierte Mitarbeiter*innen kein solides Ergebnis beim Kunden

Menschen, die in Phasen einer hohen Beschäftigungsquote keine Arbeit finden, haben große Defizite im qualifikatorischen oder persönlichen Bereich. Für ein Sozialunternehmen, das mit dem Ziel antritt diese Menschen zu beschäftigen, ist es eine Herkulesaufgabe zu integrieren und gleichzeitig marktorientiert zu arbeiten. Für Leitungskräfte ist es deshalb immer eine große Herausforderung Kunden einerseits bedarfsgerecht zu versorgen, auf der anderen Seite Mitarbeiter mit Handicaps vernünftig zu beschäftigen.

Diese Aufgabe können sie nur lösen wenn sie fachlich geschult und gleichzeitig hoch motiviert sind. Die Motivation bildet sich heraus, wenn das betriebliche Umfeld stimmt und das eigene Tun mit dem Unternehmensziel übereinstimmt. Dazu zählen eine umfassende Wertschätzung, Förderung von Fortbildung und hoher Verantwortlichkeit, Akzeptanz von Entscheidungen und die Aufarbeitung von Fehlern statt zu sanktionieren. Autoritäres Führungsverhalten, mangelnde Kommunikation und Intransparenz, sowie Geringschätzung anderer innerhalb der Organisation würde diesen Prozess vereiteln.

In den Werkhöfen arbeiten Leitungskräfte oft über mehrere Jahrzehnte, vorzeitiges Ausscheiden ist die Ausnahme. Die Mitarbeitervertretung (MAV) der Werkhöfe wird regelmäßig über die aktuelle Entwicklung der Unternehmungen informiert und entscheidet in existenziellen Fragen mit. Seit über 15 Jahren wird gemeinsam darüber entschieden, wie Überschüsse, wenn welche erwirtschaftet sind, jährlich verausgabt werden. Mehrmals wurden diese als Sonderzuwendungen ausbezahlt, einige Male in wichtige bauliche Investitionen verausgabt. Ein volles oder teilweise ausgezahltes 13. Monatsgehalt als Lohnbestandteil ist nicht vereinbart und hilft auf diese Weise  Risiken bei einem negativen Geschäftsverlauf zu reduzieren.